Respekt und Austausch
Die KulturBotschaft ist ein offenes Forum!
Ziel ist, eine Plattform zu bieten, um Fragen der Religion, Spiritualität und Kultur zu diskutieren und einen künstlerischen Austausch anzuregen. Sie bietet einen Ort der Begegnung und der Kommunikation. Dieser geistige Austausch findet aus subjektiven Philosophien und Meinungen heraus statt, erfordert allerdings jederzeit Respekt vor Andersdenkenden.
Diplomaten im Sondereinsatz
In Ergänzung zu den Aktivitäten der lutherischen Kirchen versucht die KulturBotschaft eine Moderation des innerchristlichen Dialogs - besser natürlich: die Beteiligung an einer solchen Moderation - versteht sich aber auch als eine Vertretung jener übergroßen Bevölkerungsgruppe in Sachsen-Anhalt (und anderswo), die nicht konfessionell gebunden, oftmals aber doch auf einer spirituellen Suche ist. Dabei positioniert sich die KulturBotschaft auf Seiten eines „Weltbürgertums“ und einer globalen Ethik.
Die KulturBotschaft steht für Bildung, Humanismus und neue Impulse in einer Traditionslinie: Die Reformatoren Philipp Melanchthon, Martin Luther und die Cranachs - aber auch „der historische Dr. Faustus“, Prinz Hamlet (als Student in Shakespeares Weltdrama), Thomas Müntzer, oder auch Lessing. Letztgenannter vertraute auf ein „Christentum der Vernunft“, das sich am Geist der Religion orientierte. Er glaubte, dass die menschliche Vernunft, angestoßen durch Kritik und Widerspruch, sich auch ohne die Hilfe einer göttlichen Offenbarung entwickeln werde. Um eine öffentliche Diskussion gegen die orthodoxe „Buchstabenhörigkeit“ anzuregen, veröffentlichte er in den Jahren 1774 bis 1778 sieben Fragmente eines Ungenannten, die zum so genannten Fragmentenstreit führten. Sein Hauptgegner in diesem als Fragmentenstreit in die Geschichtsbücher eingegangenen Dialogs war der Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze, gegen den Lessing unter anderem als Anti-Goeze benannte Schriften von Hermann Samuel Reimarus herausgab. Außerdem trat er in den zahlreichen Auseinandersetzungen mit den Vertretern der herrschenden Lehrmeinung (z.B. im Anti-Goeze) für Toleranz gegenüber den anderen Weltreligionen ein. Diese Haltung setzte er auch dramatisch um in dem Drama Nathan der Weise, als ihm weitere theoretische Veröffentlichungen verboten wurden. In der Schrift "Die Erziehung des Menschengeschlechts" legte er seine Position zusammenhängend dar." Gotthold Ephraim Lessing, Giordano Bruno, Novalis, Anton Wilhelm Amo und viele andere haben Wittenberg als kulturelles Welterbe geprägt.
Infrastruktur
Die KulturBotschaft unterstützt künstlerische, kulturwissenschaftliche und soziologische Recherchen in der Region und überregional und bietet perspektivisch die Infrastruktur und das Networking für Vorträge, Diskussionsveranstaltungen und Ausstellungen. Die ehemalige Buchhandlung will ständige Vertretung der kulturellen Szenen Berlins, Leipzig, der Partnerstädte Wittenbergs und aus aller Welt sein, und lädt dazu ein, sich einzubringen und eigene Projekte gemeinsam zu verwirklichen.
Kunst und Soziokultur
Ein interreligiöser und interkultureller Dialog erfordert die Beschäftigung mit künstlerischen und soziologischen Fragestellungen. Die KulturBotschaft fördert interdisziplinäre Projekte und startete ihr Programm 2013 mit der Themenreihe „Provinz & Prekariat“, die sich mit unsicheren Lebens- und Arbeitssituationen in der Region Wittenberg auseinandersetzte.